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Turmstation für Artenschutz-Projekt

Kürzlich wurde die außer Betrieb genommene Turmstation in der Hartlandener Straße für den Artenschutz umgewidmet. Bayernwerk-Kommunalmanager Marcel Boiger hat die alte Schaltstation in Stegaurach an den 3. Bürgermeister Werner Waßmann (2.v.r.) übergeben. Die Gemeinde möchte das Gebäude aus den 1960er Jahren künftig für ein Biodiversitäts-Projekt nutzen.

Für die Stromversorgung wird die alte Station nicht mehr benötigt, denn das Bayernwerk wird die Anlage durch eine neue intelligente Ortsnetzstation an einem anderen Punkt im Ort ersetzen. „Die Gemeinde hat uns gefragt, ob wir ihr die Station überlassen können, um dort eine `Stele der Biodiversität` einzurichten“, berichtet Bayernwerk-Kommunalmanager Marcel Boiger. Gemeinsam mit dem Verein Artenschutz in Franken möchte die Gemeinde das Stationsgebäude sanieren und an der Fassade spezielle Sekundärhabitate anbringen. Diese künstlichen Habitate sollen künftig als Lebens- und Fortpflanzungsräume für im Bestand gefährdete Tierarten dienen.

 Beitrag zum Artenschutz

 „Wir freuen uns, mit dem Turm ein artgerechtes sowie auch sichtbares Zeichen für die Biodiversität in unserer Gemeinde leisten zu können“, sagt der 3. Bürgermeister Werner Waßmann.

Die Organisation „Artenschutz in Franken“ begleitet seit Jahren die Umgestaltung solcher Trafostationen. So wurden bisher bereits 44 dieser so genannten „Artenschutztürme“ bzw. „Stelen der Biodiversität“ errichtet. Die Nachbargemeinde Walsdorf hatte 2008 mit dem Verband ebenfalls eine solche Trafostation umgestaltet.

„Wenn wir Ortsnetze erneuern und ausgediente Turmstationen durch moderne Anlagen ersetzen, sind wir stets offen für Anfragen der Kommunen, was die Weiternutzung der Gebäude angeht. Gerne haben wir es auch hier in Stegaurach ermöglicht, dass der Turmstation neues Leben eingehaucht werden kann“, sagt Marcel Boiger.

Im Zuge des Umbaus wird das Dach des Turmes erneuert und die Fassade gegebenenfalls neu verputzt werden. An der Station kann bereits mit geringem Aufwand ein Fledermaussommerquartier eingerichtet werden. Auch Nisthilfen für Schleiereule oder Turmfalke sowie kleinere Vögel sind möglich. An der Trafostation nahe der Siebenschläferkapelle soll zudem ein Informationsschild angebracht werden. Dem gemeindlichen Umwelt- und Verkehrsausschuss wurde das Projekt bereits in seiner Sitzung am 8. Februar 2023 eingehend vorgestellt.

Im Zuge der Erneuerung des Stromnetzes in Stegaurach wird auch die neue intelligente Ortsnetzstation installiert, die die Turmstation aus den 60er Jahren ersetzt. Eine intelligente Station ist kompakter als eine Altanlage und beinhaltet mehr digitale Bauteile. Sie kann Schwankungen im Energieverbrauch und bei der Einspeisung erneuerbarer Energien automatisch ausgleichen.

Eine intelligente Anlage für die Energiewende in Stegaurach

Marcel Boiger erklärt die Vorteile: „Die neue Station ist ein wichtiger Baustein der Energiewende in der Region. Denn Dank der digitalen Technologie in der neuen Anlage können in Stegaurach künftig mehr Einspeiser erneuerbarer Energie ans Netz gehen.“ Die intelligente Station ist fernsteuerbar und liefert kontinuierlich Daten aus dem Netz, die auch den Servicetechnikerinnen und -technikern des Bayernwerks helfen. „Dadurch können wir unser Netz effizienter betreiben. Das spart Kosten und entlastet auch die Kunden“, resümiert Marcel Boiger. Die wachsende Zahl von Erneuerbare-Energien-Anlagen und der steigende Strombedarf durch den zunehmenden Einsatz von Elektrofahrzeugen und Wärmepumpen erfordern ein starkes, intelligentes und flexibles Netz.